Lebenskrisen sind normal und gehören zum Leben dazu. Die Frage ist nur:
wann kommt sie?
Und viel wichtiger: wie gehst du damit um.
Meine ganz persönliche Lebenskrise kam völlig unterwartet an einem sonnigen Samstag Nachmittag im April.
Ich lag auf dem Balkon, genoss die ersten Sonnenstrahlen des Jahres und wartete auf meinen damaligen Freund.
Ein leichter Unmut stieg in mir hoch, weil er – mal wieder – zu spät kam. Weil wir das Wochenende in Köln verbrachten statt im Ruhrpott.
Wenn´s nur das gewesen wäre …
Als er ankam setzte er sich zu mir auf den Balkon, gab mir einen Kuss und sagte:
Ich möchte mich trennen.
An die genauen Worte erinnere ich mich nicht mehr.
Ich stand unter Schock.
Denn es traf mich völlig unerwartet.
Für mich war das der Anfang meiner schlimmsten Lebenskrise. Ich fiel und fiel und fiel und wartete unglaublich lange darauf, dass ich unten am Boden aufschlage.
Doch der kam anders als gedacht: es war die Chance meines Lebens, auch wenn ich das damals noch nicht sehen konnte.
Aber lass uns doch von vorne anfangen.
- Krisen entschlüsselt: Was genau passiert in einer Lebenskrise?
- Die Wurzeln des Sturms: Was löst eine Lebenskrise aus?
- Psychische & körperliche Symptome: Wie fühlt sich eine Lebenskrise an?
- 5 typische Phasen einer Krise am Beispiel eines Verlustes
- Rettungsanker Therapie: Wie professionelle Hilfe in Krisenzeiten unterstützt
- Therapievielfalt: Entdecke die passende Therapieform für deine Krise
- Stärke deine Seele & trainiere deine Widerstandskraft
- Auf dem Weg zur Besserung: Erste Schritte, um deine Lebenskrise zu bewältigen
- Beispiele, wie andere ihre Lebenskrisen gemeistert haben
- Universelle Lebensstürme: 5 Krisen, die wir alle durchleben
- Krise 1 Die Erfahrung des Scheiterns: Wie du aus Fehlern lernst & wächst
- Krise 2 Die Erfahrung des Älterwerdens: Den Lauf der Zeit annehmen und genießen
- Krise 3 Die Erfahrung der Sterblichkeit: Das Leben in seiner Vergänglichkeit verstehen
- Krise 4: Die eigenen Grenzen erfahren & akzeptieren
- Krise 5: Wege, um mit Verlust umzugehen & trotzdem weiterzumachen
- Das Dilemma: Lebenskrise mit 30 (jetzt schon?!)
- Praktische Tipps, um aus deiner Lebenskrise herauszukommen
- Krisen als Katalysator: Entdecke die positiven Seiten von Lebenskrisen
- Fazit
Krisen entschlüsselt: Was genau passiert in einer Lebenskrise?
Die Definition einer Lebenskrise ist laut Wikipedia:
Eine Krise ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert.
Die Wurzeln des Sturms: Was löst eine Lebenskrise aus?
Du kennst das sicherlich:
Manchmal fühlt sich das Leben echt schwer an, oder?
Das passiert meistens, wenn du plötzlich unsicher wirst und alles in Frage stellst, was du bisher kanntest. Oft kommt das durch ein krasses Ereignis, das dich richtig durchrüttelt. Aber manchmal … gibt’s auch keinen klaren Auslöser. Es passiert einfach, weil du dich weiterentwickelst oder älter wirst.
Kennst du das, wenn Menschen über die Midlife-Crisis reden? Genau DAS meine ich.
Es gibt bestimmte Dinge, die oft eine Lebenskrise auslösen können.
Zum Beispiel,
- Todesfälle
- Partnerschaftskonflikte, Trennungen und Scheidungen
- schwere Erkrankungen
- Arbeitsplatzkonflikte, Mobbing, Verlust des Arbeitsplatzes
- Gewalterfahrungen
- Ungewollte Kinderlosigkeit, Fehlgeburten
quasi die üblichen Verdächtigen, von denen wir alle wissen, dass es echt hart sein kann.
Theoretisch.
Doch gefühlt ist es was ganz anderes.
Denn Lebenskrisen können alle treffen, egal ob Mann, Frau, jung oder alt.
Aber nur weil etwas Einschneidenes passiert, heißt das nicht, dass du gleich in eine Krise rutscht.
Es ist kompliziert, warum manche Menschen Krisen erleben und andere nicht. Es hängt von vielen Dingen ab, wie du als Person bist und was um dich herum passiert.
Legen wir los.
Hier findest du Hilfe
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Psychische & körperliche Symptome: Wie fühlt sich eine Lebenskrise an?
Eine Lebenskrise klopft nicht an der Tür und ist plötzlich da. Sie kommt durch die Hintertür.
Eigentlich ist doch alles gut, aber dein Körper sagt etwas Anderes:
- Schlafprobleme,
- Rückenschmerzen,
- übersteigerte Reizbarkeit und
- Ängste bei Tätigkeiten, die bisher als normal galten.
Du fängst an, alles und jeden anders wahrzunehmen. Du stellst Sachen in Frage, über die du dir bisher keine Gedanken gemacht hast.
Brauchst du ein Beispiel?
Ist mein Job noch sicher?
Und du gibst dir selbst Antwort:
Nein, nichts im Leben ist sicher!
Oder Liebe ich meinen Partner noch?
Und Antworten wie:
Ich weiß es nicht.
Und noch mehr solcher Fragen und runterziehende Antworten kommen auf.
Die Frage nach dem Warum ist gerade riesengroß und überall dabei. Du ziehst dich aus dem sozialen Leben zurück, denn alles wird mental und auch körperlich fühlbar anstrengend.
Den Schuh, den du jahrelang getragen hast, scheint nicht mehr zu passen. Er hat in deinen Augen den Glanz verloren, drückt und hat Löcher.
Manchmal ist es aber auch ein tatsächlicher Verlust z.B.
- der Arbeitsstelle,
- der Gesundheit,
- eines nahestehenden Menschen durch Trennung oder Tod,
der alles in Frage stellt.
Die alte Ordnung gibt es nicht mehr.
Aber was ist stattdessen da?
Was soll kommen?
Dein Kopf und Körper spiegeln deine Lebenskrise und den Umbruch wieder.
Bei mir war es beides: Ein wahrgenommer Verlust von Lebenszeit in einem Job, der mir nicht entsprach und einem tatsächlichen Verlust.
Ich hatte mit 42 eine Lebenskrise, die -wie ich jetzt weiß- sich schon ein Jahr vorher ankündigte, bzw. die ich damals noch kompensieren und ignorieren konnte.
2019 war ich für meine Familie und mich eine Zumutung. Ich war schnell gereizt, konnte mich wenig freuen. Schaute nach der Arbeit nur Netflix. Mein soziales Leben war geschrumpft.
Ich merkte, ich musste etwas ändern, weil es uns allen keinen Spaß machte so zusammenzuleben.
Ich versuchte mich mit Sport, immer gleichen Gesprächen mit geduldigen Freundinnen und Ausflügen von dem unterschwelligen Gefühl der Unzufriedenheit abzulenken.
Dann 2020 nach einer ärztlichen Diagnose, die ein schmerzlicher Verlust für mich darstellte, fiel ich in ein Loch.
Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, weinte viel und konnte mich für nichts mehr begeistern. Die Freude war plötzlich weg. Das ging über ca. 3 Monate so.
An diesem Punkt machte mein altes Leben keinen Sinn mehr für mich. Ich musste etwas ändern.
Der Tanz und ein Coaching haben mir Möglichkeiten gegeben, mich neu zu sehen und mich neu zu finden, erinnert sich Friede Hofmann.
Ich kündigte meinen Job und machte mich selbstständig. Der Mann an meiner Seite ist aber noch der gleiche.
Aber das ist eine andere Geschichte…
Eine Lebenskrise dauert Tage bis Monate. Solltest du sehr, oder lange darunter leiden, ist es wichtig, dass du dir Hilfe suchst, damit daraus keine manifeste Depression oder Schlimmeres wird, sondern eine Chance für einen Neubeginn.
Es gibt so viele unterschiedliche Wege wie Menschen.
Einen Weg gibt es auch für dich.
5 typische Phasen einer Krise am Beispiel eines Verlustes
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwierigsten Krisen, die wir durchmachen können. In solchen Momenten gibt es verschiedene Phasen, die uns durch die Verarbeitung des Schmerzes führen. Ich möchte dir die typischen Phasen einer Krise am Beispiel eines Todesfalls näherbringen.
Erste Phase: Vom Schock zur Verleugnung – Der Anfang der Krise
In der ersten Zeit nach einem Verlust kann es schwer sein zu akzeptieren, was geschehen ist. Der Schock setzt ein, und es ist normal, dass du versuchst, die Realität zu verleugnen. Es fühlt sich an, als ob die Zeit stehen bleibt, und du versuchst, das Unbegreifliche zu begreifen.
Zweite Phase: Im Tiefpunkt – Umgang mit Hilflosigkeit & Hoffnungslosigkeit
Die Realität beginnt durchzusickern, und die Wucht des Verlustes wird spürbar. Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit können überwältigend sein. In dieser Phase ist es wichtig zu verstehen, dass es in Ordnung ist, sich diesen heftigen Gefühlen hinzugeben. Du musst nicht stark sein – es ist okay, um Hilfe zu bitten.
3. Dritte Phase: Akzeptanz – Der Wendepunkt in der Krise
Mit der Zeit wirst du beginnen, die Realität zu akzeptieren. Das bedeutet nicht, den Schmerz zu vergessen, sondern einen Weg zu finden, mit ihm zu leben. Die Akzeptanz ist ein schrittweiser Prozess und geschieht nicht über Nacht. Erlaube dir, Trauer zuzulassen, und suche dir Unterstützung, wenn du sie brauchst.
4. Vierte Phase: Auf dem Weg zur Besserung
Nach der Akzeptanz wird es möglich, die Krise zu überwinden. Du wirst vielleicht neue Perspektiven entwickeln und langsam und schrittweise beginnen, dich wieder auf das Leben einzulassen. Die Trauer wird nicht verschwinden, aber du lernst, mit ihr zu leben und deine Energie in positive Bahnen zu lenken.
5. Fünfte Phase: Ein neues Kapitel – Der Neustart nach der Krise
Die Phase des Neustarts ist eine Zeit der Transformation. Du entwickelst eine neue Normalität ohne diese Person. Die Erinnerungen bleiben, aber sie werfen dich nicht mehr aus der Bahn. Dies ist der Moment, in dem du neue Ziele setzen kannst, dich selbst neu entdeckst und dich auf das konzentrierst, was für dich wirklich wichtig ist.
Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich und es gibt keine festen Regeln für den Trauerprozess, weiß Judith Wachsmann.
Es ist wichtig, auf deine eigenen Gefühle zu hören und dir selbst die Zeit zu geben, die du brauchst. Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung benötigst, dann zögere nicht, diese anzunehmen. Du bist nicht allein in dieser schweren Zeit.
Was kommt als Nächstes?
Rettungsanker Therapie: Wie professionelle Hilfe in Krisenzeiten unterstützt
In Deutschland ist (Psycho-) Therapie ein wichtiges Gesundheitsgut. Sie hilft Menschen dabei, mit psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen oder Traumata umzugehen.
Die Kosten für Psychotherapie werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Doch es gibt einen Haken: Es gibt zu wenig Therapeuten, die von den Krankenkassen anerkannt sind. Das führt dazu, dass es lange dauert, bis du einen Therapieplatz findest.
Ich (Jay) spreche da aus eigener Erfahrung und in dem Blogartikel Schneller einen Therapieplatz finden über das Kostenerstattungsverfahren findest du meine Anleitung, wie ich einen Platz gefunden habe.
Wie geht es weiter?
Therapievielfalt: Entdecke die passende Therapieform für deine Krise
Es gibt so unglaublich viele Therapieformen jenseits der wissenschaftlich anerkannten und du musst für dich herausfinden, welche DIR gut tut.
Auf unserem YouTube Kanal findest du eine Playlist Was ist eigentlich …? die ein paar Therapieformen aufgreift und erklärt.
Stärke deine Seele & trainiere deine Widerstandskraft
Um deine Widerstandskraft oder Resilienz zu stärken, gibt es verschiedene Ansätze, weiß Antje Busbach aus ihrer Praxis.
Nimm dir Zeit, um über deine Stärken, Schwächen und bisherigen Bewältigungsstrategien nachzudenken. Versuche, Veränderungen als Teil des Lebens zu akzeptieren und betrachte sie als Gelegenheit für persönliches Wachstum.
Setze dir erreichbare Ziele, die dich herausfordern, aber nicht überfordern.
Trainiere dich darin, positive Aspekte auch in schwierigen Situationen zu erkennen und konzentriere dich auf Lösungen anstelle von Problemen.
Sprich mit Freunden, Familie oder Vertrauenspersonen über deine Herausforderungen und suche Unterstützung.
Achte auf ausreichenden Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, um körperliche und mentale Widerstandskraft zu fördern.
Praktiziere Achtsamkeit und Meditation, um deine Fähigkeit zur Stressbewältigung zu verbessern.
Statt dich auf Probleme zu konzentrieren, fokussiere dich darauf, konkrete Schritte zur Lösung von Herausforderungen zu finden.
Lerne, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und passe deine Pläne entsprechend an.
Nimm dir bewusst Zeit für dich selbst, um auf deine Bedürfnisse einzugehen und dich zu erholen.
Betrachte schwierige Situationen als Lernmöglichkeiten und frage dich, was du aus ihnen mitnehmen kannst.
Erlaube dir, Nein zu sagen und setze klare Grenzen, um Überforderung zu vermeiden.
Finde humorvolle Aspekte in schwierigen Situationen, um eine positive Perspektive zu bewahren.
Baue ein unterstützendes soziales Netzwerk auf, das dir in herausfordernden Zeiten zur Seite steht.
Und vor allem: Sei geduldig mit dir selbst und erkenne kleine Fortschritte an. Wenn du das Gefühl hast, dass es schwierig wird, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Auf dem Weg zur Besserung: Erste Schritte, um deine Lebenskrise zu bewältigen
In Krisen wünschen wir uns, das Leben möge doch bitte gerade verlaufen und einfach sein, stimmt’s?
Vielleicht tröstet es dich, dass das für niemanden so ist, auch wenn es manchmal so scheint, weiß Lillico aus eigener Erfahrung.
Was kannst du also tun, um deine persönliche Krise als Chance zu nutzen und sie zu meistern?
Bitte wisse, dass es sehr mutig und heilsam ist, sich selbst gegenüber einzugestehen, dass man sich in einer Lebenskrise befindet.
Falls du gerade mitten in einer drinsteckst, habe ich für dich hier die ersten Schritte, wie du sie bewältigen und daran wachsen kannst.
Spiegel der Seele: Wie Selbstreflexion bei der Krisenbewältigung hilft
Nimm dir Zeit, um deine aktuellen Gefühle zu spüren und über deine Lebensumstände nachzudenken. Frage dich, was dich wirklich belastet und welche Veränderungen du dir wünschst. Dabei darfst dir ruhig die berühmte Fee vorstellen, die dich nach deinen 3 Wünschen fragt. Das hilft ungemein.
Es ist stark, um Hilfe zu bitten
Niemand muss eine Lebenskrise allein durchstehen. Manchmal ist es sogar so, dass die Krise dir hilft zu lernen, nach Hilfe zu fragen.
Das ist eine wichtige Lektion des Lebens!
Denn es ist ein Zeichen von Stärke, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Egal, ob es Freunde, Familie oder professionelle Unterstützung sind – das Teilen der Last kann eine transformative Wirkung haben.
Menschen helfen einander gerne.
Falls du niemanden hast, den du um Hilfe bitten kannst oder möchtest, findest du hier so wundervolle Heldinnen, die dich von Herzen gern und kompetent unterstützen.
Beispiele, wie andere ihre Lebenskrisen gemeistert haben
Licht im Dunkeln: Wege, um Trauer zu bewältigen
Sicherlich ist Trauern eines der tiefgründigsten und persönlichsten Erlebnisse, die wir als Menschen erfahren. Dieser Prozess ist so individuell wie jeder einzelne Mensch von uns, und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, dadurch zu gehen.
Doch diesem tiefen, manchmal alles-überwältigendem Gefühl wird in unserer Gesellschaft viel zu wenig Platz eingeräumt.
In unserem Blogartikel Trauer ist mehr als Tod: warum das Herz schmerzt & du hinfühlen solltest möchten wir dir zeigen, dass deine Gefühle wahr, richtig und wichtig sind.
Dass du ihnen Raum geben solltest, um letztlich einen Weg zu finden, mit ihnen zu leben.
Zurück im Spiel: Strategien, um Arbeitslosigkeit zu überwinden
Suchst du nach einer neuen beruflichen Herausforderung? Hier sind zwei wichtige Schritte, die dich weit bringen können:
- Zeit für dich selbst nehmen: Gönn dir etwas Positives und sorge für emotionale Stabilität.
- Die Phase als Chance für Neuausrichtung betrachten. Stelle dir dazu folgende Fragen:
- Was hast du bisher beruflich erreicht?
- Was hat dir gefallen oder nicht gefallen?
- In welche Richtung möchtest du dich weiterentwickeln?
Vielleicht passt deine bisherige Tätigkeit nicht wirklich zu dir. Jetzt ist der ideale Moment, diese Gedanken zu reflektieren, rät Kathrin Heinrich.
Schau nicht nur auf deine beruflichen Rollen, sondern beziehe auch deine privaten Rollen ein.
Als Beispiel: Die Auswirkungen auf dein Arbeitsleben sind unterschiedlich, ob du Mutter von kleinen oder von bereits erwachsenen Kindern bist.
Überlege, welche Werte dir wichtig sind und wie du dein Leben entsprechend gestalten kannst. Diese Überlegungen fließen dann in deine berufliche Neuausrichtung ein. So findest du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Tätigkeit, die zu dir passt und dich erfüllen kann.
Aktiviere dann dein Netzwerk, präsentiere dich überzeugend online und setze dich mit Firmen in Verbindung, die zu deinen neuen Plänen passen. Frage aktiv nach offenen Stellen.
Besonders wichtig bei der Stellensuche:
Glaube an dich und erlaube dir Kreativität und unkonventionelles Denken. Experimentiere mit “verrückten Ideen” zu Tätigkeiten, die du machen wolltest, es sich aber bisher nicht ergeben hat.
Diese Flexibilität hilft dir, insgesamt aktiver vorzugehen und trägt dazu bei, dass es schneller mit dem Traumjob klappt.
Echte Geschichten: Von der Verletzung zu “ich liebe mein Leben”
In unseren Heldinnen Geschichten erzählen Frauen ihre Geschichte, wie sie mit ihrer seelischen/ psychischen Erkrankung ihre Krise überwunden und einen neuen Sinn im Leben gefunden haben.
Oder gar ihre eigentliche Berufung!
Darüber müssen wir viel mehr sprechen: dass auch DU es schaffen kannst, nach deiner Krise einen neuen Sinn im Leben zu finden.
Wieder glücklich und seelisch fit zu sein – auch mit irgendso nem Psychokram.
Universelle Lebensstürme: 5 Krisen, die wir alle durchleben
Ja, ich weiß- manchmal fühlt es sich an, als würden die Wellen des Lebens uns überrollen. Jeder von uns trägt seine ganz eigene Last. Es gibt verschiedene „Arten“ der Krisen, in die wir im Laufe unseres Lebens durchlaufen, so Melanie Lohmann.
Krise 1 Die Erfahrung des Scheiterns: Wie du aus Fehlern lernst & wächst
Erinnerst du dich an Momente, in denen alles zusammenbrach? Scheitern ist eine schmerzhafte, aber lehrreiche Erfahrung. Heute weißt du: Es ist okay, sich zu verirren, denn in diesen Umwegen finden wir oft unseren wahren Weg.
Krise 2 Die Erfahrung des Älterwerdens: Den Lauf der Zeit annehmen und genießen
Das Älterwerden kann sich anfühlen, als würden wir von der Zeit überholt. Doch in jedem Lächeln, jeder Falte, liegt eine Geschichte. Du bist nicht alt, sondern wie ein gut gereifter Wein
Krise 3 Die Erfahrung der Sterblichkeit: Das Leben in seiner Vergänglichkeit verstehen
Die Gewissheit der Endlichkeit ist ein Stich ins Herz. In diesem Bewusstsein liegt eine unbeschreibliche Schönheit. Nutze also die Zeit bewusst, um zu lieben, zu lachen und Spuren zu hinterlassen.
Krise 4: Die eigenen Grenzen erfahren & akzeptieren
Manchmal fühlen sich Grenzen wie unüberwindbare Mauern an. Manches ging „früher“ besser. Die Fähigkeit, über sich hinauszuwachsen, liegt in der Akzeptanz unserer Grenzen.
Krise 5: Wege, um mit Verlust umzugehen & trotzdem weiterzumachen
Der Verlust schneidet tief, gib dir Raum, all die Emotionen zuzulassen. Verluste formen uns, aber sie definieren uns nicht. In den Spuren des Verlustes finden wir oft die Samen der Erinnerung.
Vielleicht geht es dir wie mir: manchmal wünsche ich mir eine Glaskugel, die mir jetzt sofort sagt, wie diese Situation ausgeht. Ich hab sie noch nicht gefunden. Also bleibt mir und auch dir immer noch das tiefe Vertrauen, dass alles gut wird.
Das Dilemma: Lebenskrise mit 30 (jetzt schon?!)
Einmal Krise und zurück.
Meine Krise wurde ausgelöst durch die Geburt meines ersten Kindes.
Nicht, dass ich nicht Mutter sein wollte. Im Gegenteil, das wollte ich immer.
Doch während ich versuchte, in meine neue Rolle hineinzuwachsen, merkte ich, dass mir dieses Gewand so gar nicht passen wollte. Jedenfalls nicht das, was mir die Gesellschaft zugedacht hatte.
Erwartungen vs. Realität
Meine Realität sah sehr anders aus. Ich war maßlos überfordert mit den vorliegenden Bedürfnissen. Ich war übernächtigt, die ständige körperliche Verfügbarkeit konnte ich nicht leisten. Und ich fühlte mich unvollkommen, weil mir meine Mutter-Identität weniger wertvoll vorkam als meine Arbeits-Identität.
Statt der erhofften Gefühle von Ankommen, überbordender Liebe und Dankbarkeit, fühlte ich
- Neid (auf meinen Mann und seine Freiheit),
- Versagen (jeder Tag voll von Fehlern) und
- Einsamkeit (ich bin die einzige mit diesen Gefühlen).
krísis (gr.) heißt Entscheidung
All das führte zu totaler Erschöpfung. Bis ich nicht mehr konnte.
Ich habe mich dann für die Trennung entschieden.
Die Trennung von verschiedenen Glaubenssätzen.
Zum Beispiel, dass es nur ein Mutter-Bild gibt.
Oder, dass ich nicht ich selbst sein darf und damit andere möglicherweise überrasche oder herausfordere.
Ich darf ich selbst sein
Ich durfte mich sehr intensiv mit mir auseinandersetzen (in Therapie und Kur) und Persönlichkeitsanteile entdecken, kennen- und lieben lernen.
Ich durfte mich von alten Denkmustern verabschieden, dafür neue einladen.
Ich durfte mich abgrenzen von Situationen und Menschen.
Vieles davon war hart.
Diese Krise hat mich gelehrt, dass ich ein Leben leben möchte, das ich selbst gestaltet habe.
Und die Täler gehören ebenso dazu wie die Gipfelstürme.
Ich denke, das nennt man Leben.
Praktische Tipps, um aus deiner Lebenskrise herauszukommen
Zunächst übernimm deine Verantwortung für alles in deinem Leben! Gestehe dir ein, dass du selbst es verursacht oder es sich so weit hast entwickeln lassen.
Der nächste wichtige Schritt ist, annehmen was ist! Sag „Ja“ zu allem, was jetzt da ist. Erkenne bewusst an, in welcher Situation du dich gerade befindest. Schaue wie ein neutraler Beobachter von außen darauf und ziehe Bilanz.
Hilfreich ist, es dir aufzuschreiben.
Dann vergebe dir! Erkenne deine Urteile und Entscheidungen als Irrtümer und nimm sie zurück. So fällt es dir leichter, dir selbst und allen anderen zu verzeihen.
Nun durchfühle deine Emotionen und Gefühle in dieser Krise bejahend. Spüre bewusst, wie es dir gerade geht und lass Tränen fließen, wenn sie dabei hochkommen.
Ich weiß noch, wie ich damals in meinem Burnout-Zustand vor dem Spiegel stand und nicht mehr lächeln konnte, erinnert sich Regina Herwig. Mein Gesicht war wie eingefroren, es starrten mich traurige, entsetzte Augen an! Das war für mich der Kipppunkt, mir meine Ohnmacht einzugestehen, diese zu fühlen und endlich weinen zu können.
Danach konnte ich bewusst neue Entscheidungen treffen. Ja, nun sich klarmachen, was nicht mehr stimmig ist, was geändert werden muss. Wichtig ist dann natürlich, diese Entscheidungen Schritt für Schritt in seinem Tempo auch umzusetzen!
Dadurch öffnen sich neue Felder in deinem Leben, in dem du tieferes Glück empfinden kannst, als du es bisher erlebt hast. Sei dankbar für die durchlebten Herausforderungen, denn in allem liegt letztlich ein Geschenk!
Krisen als Katalysator: Entdecke die positiven Seiten von Lebenskrisen
Kennst du den Begriff “Posttraumatisches Wachstum“?
Das bedeutet, dass einige Menschen nach einer tiefen Krise langfristig zufriedener und stärker werden.
Nicht alle erleben automatisch eine positive Veränderung. Es hängt davon ab, wie wir handeln und welche Perspektive wir einnehmen – aber es ist möglich!
Hier sind 5 Chancen für dein persönliches Wachstum (die Jasmin Lotter selbst nach einem Burnout erlebt hat):
- In Krisenzeiten werden wir oft erfinderisch und kreativ, um Probleme zu lösen.
- Krisen können dazu führen, dass wir bewusster im Hier und Jetzt leben und die kleinen Momente des Lebens mehr schätzen.
- In schwierigen Zeiten binden wir uns oft enger an unsere Familien, Freunde oder andere Gemeinschaften und bauen so tiefere und bedeutungsvollere Beziehungen auf.
- Wenn wir uns selbst in einer schwierigen Situation befinden, empfinden wir mehr Mitgefühl für andere, die Ähnliches erleben oder erlebt haben.
- In Krisen denken wir mehr darüber nach, was uns wirklich wichtig ist. Wir setzen uns mit unseren Werten auseinander und richten unser Leben gegebenenfalls neu aus. Das kann zu einem sinnvolleren und erfüllteren Leben führen.
Das Durchleben von Lebenskrisen erfordert also oft persönliches Wachstum, und du kannst dadurch stärker, reifer und widerstandsfähiger werden.
Fazit
Lebenskrisen sind zwar herausfordernd, aber sie sind auch ein integraler Teil unseres Lebensweges. Sie testen deine Stärke, deine Anpassungsfähigkeit und deinen Mut.
Erinnere dich daran, dass jede Krise, so dunkel sie auch scheinen mag, eine Chance für Wachstum und persönliche Entwicklung birgt. Du bist nicht allein auf diesem Weg. Es gibt Unterstützung und Ressourcen, die dir helfen können, durch diese stürmischen Zeiten zu navigieren. Erlaube dir, Hilfe anzunehmen und vergiss nicht:
es ist in Ordnung, sich schwach zu fühlen, denn es gehört zur menschlichen Erfahrung dazu.
Glaube an dich und deine Fähigkeit, dich anzupassen und zu wachsen.
Deine Lebenskrise kann der Beginn eines wunderbaren neuen Kapitels sein.