Von Lustlosigkeit zum Burnout: wie konnte es soweit kommen?

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Verdammt, die Tränen liefen mir schon wieder über die Wangen und das, obwohl ich im Büro mehr. Ich war völlig erschöpft, dünnhäutig und machte Flüchtigkeitsfehler – völlig untypisch für mich. Das Alila Hotel auf Goa gebucht statt das Leela Kempinski.

Ich war nicht mehr in der Lage, meine alles okayMaske aufrecht zu halten. Gedanken wie Reiß dich zusammen! schossen mir durch den Kopf und ich beschimpfte mich als Versagerin.

Wegen einer fiesen Erkältung, die partout nicht weggehen wollte, musste ich zu meinem Hausarzt.

Der sah mich mit prüfendem Blick an, wodurch dann wieder Tränchen kullerten und er nahm sich dann wirklich Zeit für mich und meine Situation. Am Ende dieses gefühlt unendlich langen Termins hatte das Ganze einen Namen:

Burnout.

Was ich damals nicht wusste:

es kann uns alle treffen, unabhängig von unserem Beruf, unserer Lebenssituation oder unseren persönlichen Umständen. In diesem Artikel möchte ich mit dir über dieses Thema sprechen, das viel zu oft im Verborgenen bleibt, aber doch so viele von uns betrifft.

Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was das eigentlich ist, wie es sich äußert und vor allem, welche Wege es gibt, um aus diesem belastenden Zustand wieder herauszufinden.

Denn wir brauchen dich und deine Fähigkeiten hier auf dieser Welt. Und du verdienst es, dich wieder glücklich und in Balance zu fühlen.

Burnout: die körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung

In den letzten Jahren hat das Thema psychische Erkrankungen in der öffentlichen Debatte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Zuge steigender Krankheitszahlen – psychische Erkrankungen haben sich zu einer der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit entwickelt – findet auch das Burnout-Syndrom steigende Beachtung. Vormals als „Modeerkrankung“ verschrien umschreibt Burn-out einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung. (Quelle Statista)

Es wird oft auch als Erschöpfungssyndrom, Überlastungssyndrom oder Ausgebranntsein bezeichnet.

Ursachen: Wie entsteht ein Burnout?

Funktionierst du nur noch und rennst rastlos getrieben im Hamsterrad?

Du meinst, allen Anforderungen entsprechen, dich anpassen und fleißig sein zu müssen, beobachtete Regina Herwig.

Du bist ständig unzufrieden mit dir und deiner Situation und fühlst dich gehetzt und unter Druck.

Du verurteilst dich dafür, dass du nicht gut genug bist, denn du solltest und müsstest das auch noch… Du meinst, irgendwelche Erwartungen im Beruf oder Alltag erfüllen zu müssen.

Mehrfachbelastungen und ständiger Stress sind auf die Dauer nicht zu bewältigen und führen zur Überforderung deiner Systeme. Oft zeigt dir dein Körper subtil, dass etwas nicht stimmt und aus der Balance geraten ist. Zum Beispiel Kopfschmerzen oder Migräne, die klassisch eine Überspannung signalisieren. Oder deine Schultern schmerzen, wie das Wort schon sagt, ein Schuld-Thema liegt wie eine schwere Decke über dir. Na, bei Verdauungsproblemen ist das Signal doch auch eindeutig? Bei Problemen mit den Organen gibt es ebenfalls entsprechende Erklärungen. Bei mir zeigten sich Blockaden im Bein, die mir meine Gefühle der Ohnmacht verdeutlichten und mir klar machten, hier läuft was verkehrt und bremst meinen Lebensfluss aus.

Wenn wir diese Hinweise ignorieren, verdrängen und irgendwie aushalten, werden sie massiver!

Nun könnte eine schwere Krankheit oder ein Unfall dich aus der Bahn werfen…

Symbolisch kannst du dir ein Stromnetz vorstellen. Bei zu starker Überspannung brennt irgendwann die Sicherung durch und dann geht gar nichts mehr.

Absolute Dunkelheit, Stillstand, Starre!

Was tun bei beginnendem Burnout?

Bei Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse steigt das Risiko für Burnout. Sobald die ersten Symptome auftreten, stell dir die Frage, was mit dir los ist, dass es soweit kommen konnte, rät Regina Herwig. Hilfreich ist dabei, eine Zeit lang zu beobachten, was es in dir ständig denkt. Wie oft verurteilst du dich oder die Anderen?

Wie gehst du mit dir und den Anderen um?

Macht es dir Freude, was du tust oder machst du es nur UM ZU?

Mach mal Inventur in deinem Inneren, halt inne und nimm wahr, in welcher Situation du dich befindest. Sei ehrlich mit dir, nimm das Dilemma um dich an und fühle deine Empfindungen dazu.

Meist blockieren uns alte Glaubenssätze, die aus traumatischen Erlebnissen aus der Kindheit entstanden sind. Sätze wie: Ich muss Erwartungen erfüllen! Oder ich bin nicht gut genug, ich muss perfekt sein, darf keine Fehler machen und darf nicht NEIN sagen! Erforsche in dir selbst, was dich bisher angetrieben hat. Lerne öfter NEIN zu sagen!

Ein wichtiger Schlüssel ist, in dein Herz zu spüren. Ist es offen oder verschlossen? Meist sind wir zu sehr im Kopf mit ständigen Gedanken beschäftigt, blockiert und unser Herz macht zu.

Fühle in dein Herzr und frage: Was in meinem Leben ist nicht stimmig, wo bin ich nicht authentisch? Wo sage ich nicht JA, was ich wirklich will? Was macht mir eigentlich Freude?

Nun eine grundsätzliche Frage: Liebst du dich selbst? Der Weg in deine Selbstliebe befreit dich!

Mach dir bewusst, dass du die Macht hast, deinem Leben eine neue Richtung zu geben, neue Entscheidungen zu treffen. Übernimm die Verantwortung für deine Heilung und sorge ab jetzt besser für dich. Sammele positive Erfahrungen in anderen Lebensbereichen, gönne dir mehr Pausen, Erholung und schöne Erlebnisse. Tue das, was mit Freude verbunden ist und aus deinem Herzen kommt!

Das Leben ist für dich, wofür entscheidest du dich?

Was passiert, wenn man ein Erschöpfungssyndrom ignoriert?

Obwohl es sich derzeit nicht um eine eigenständige Erkrankung im klassischen Sinne nach ICD handelt, solltest du dich unbedingt in Behandlung begeben. Ansonsten riskierst du ein hohes Risiko für psychische und somatische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Tinnitus oder Diabetes.

Es geht in der Regel nicht einfach weg, das ist jedenfalls unsere Erfahrung.

Wie komme ich selbst aus dem Burnout heraus?

Vielleicht fragst du dich, ob du alleine da herauskommen kannst oder ob du in jedem Fall Hilfe von einem Arzt oder Therapeuten brauchst. Wir möchten dir dringend raten, professionelle Unterstützung zu suchen, denn das erleichtert den Weg erheblich, berichtet Jasmin Lotter aus eigener Erfahrung. 

Trotzdem gibt es auch Dinge, die du selbst tun kannst, um wieder zu deiner Kraft zu finden:

  • Nimm dir Zeit für deine Erholung: Auch wenn du normalerweise gewohnt bist, dass alles schnell gehen muss, brauchst du jetzt Zeit und Ruhe für dich. Sei geduldig mit dir selbst.
  • Lerne, dich (wieder) selbst zu spüren: Was fühlst du gerade? Was denkst du? Was spürst du körperlich? Was brauchst du gerade? Wenn du achtsam mit dir selbst bist, lernst du, deine Bedürfnisse wieder wahrzunehmen und sie zu erfüllen. Diese Fähigkeit ist Menschen, die im Burnout stecken, oft abhandengekommen.
  • Sorge gut für dich selbst: Sei freundlich und mitfühlend mit dir, anstatt zu hart und selbstkritisch mit dir zu sein. Wenn dir das schwerfällt, erinnere dich daran, dass du anderen nur etwas von deinem Wasserglas abgeben kannst, wenn dein Glas gefüllt ist.
  • Akzeptiere (auch wenn das schwierig ist), dass nicht nur äußere Umstände wie Arbeit oder Beziehungen dafür verantwortlich sind, sondern auch die Art und Weise, wie du über dich und das Leben denkst. Übernimm die Verantwortung für dich selbst und verlasse die Opferrolle. Werde aktiv in der Gestaltung deines Lebens, indem du dich beispielsweise mit deinen inneren Überzeugungen und deinen Wertvorstellungen auseinandersetzt.

Symptome eines Burnouts: Wie merke ich, dass ich betroffen bin?

Kennst du das Gefühl, wenn dein Körper müde ist, deine Gefühle Achterbahn fahren und du einfach nicht mehr in der Lage bist, klar zu denken? Das ist vielleicht mehr als nur normale Erschöpfung – es könnte ein Burnout sein, erklärt Judith Wachsmann.

Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung können uns alle treffen. Manchmal schleichen sie sich ein wie ein leises Rauschen im Hintergrund, das wir ignorieren, bis es zu einem ohrenbetäubenden Lärm wird.

Burnout-Syndrom: wie äußern sich körperliche Beschwerden?

Die körperlichen Anzeichen können vielfältig sein:

  • ständige Müdigkeit,
  • Schlafprobleme,
  • Verspannungen,
  • Kopfschmerzen,
  • Herzrasen,
  • Magenprobleme,
  • Bauchschmerzen,
  • Durchfall oder Verstopfung,
  • immer wieder Infekte und langsame Genesung
  • verringerte Freude an der eigenen Tätigkeit
  • dein Körper schreit förmlich nach einer Pause.

Warnsignale werden von Betroffenen so beschrieben:

Du fühlst dich überfordert, gereizt, frustriert, vielleicht sogar hoffnungslos. Jede kleine Hürde scheint unüberwindbar. Dinge, die dir einmal Freude bereitet haben, interessieren dich auf einmal nicht mehr. Es ist, als ob die Welt um dich herum grau geworden wäre, ohne Farbe oder Leben.

Auch dein Geist zeigt Zeichen der Erschöpfung. Du bist unkonzentriert, vergesslich, kannst dich kaum auf eine Aufgabe konzentrieren. Deine Leistungsfähigkeit nimmt ab, obwohl du dich anstrengst.

Es ist wichtig, auf diese Signale zu hören und sie ernst zu nehmen. Eine Überlastung ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen dafür, dass du über deine Grenzen gegangen bist.

Also, wenn du dich müde, überfordert und ausgelaugt fühlst, gönn dir eine Pause. Sprich mit jemandem darüber. Es ist okay, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, dir Urlaub oder eine berufliche Auszeit zu gönnen.

3 Arten von Burnout – welcher Burnout Typ bist du?

Kann Burnout Schmerzen verursachen?

Menschen mit einem Burnout erleben tatsächlich Schmerzen – seelische und auch körperliche, weiß Judith Wachsmann.

Kennst du das Gefühl, wenn du dich komplett erschöpft fühlst, sowohl körperlich als auch geistig? Wenn der Gedanke an oder sogar an das Aufstehen am Morgen dich in Panik versetzt?

Auch die körperlichen Schmerzen, die damit einhergehen, können vielfältig sein. Von ständigen Kopfschmerzen und Verspannungen im Nacken, Engegefühl in der Brust und Rücken bis hin zu Magenproblemen und Herzrasen – der Körper reagiert auf die extreme Belastung, der wir uns aussetzen.

Wenn unser Geist und unser Körper überlastet sind, senden sie uns Signale, dass etwas nicht stimmt. Diese Signale können sich in Form von Schmerzen manifestieren.

Unser Körper versucht uns zu sagen: Stopp! Ich brauche eine Pause!

Das Erschöpfungssyndrom wird zudem nicht nur durch Probleme am Arbeitsplatz verursacht. Weitere Belastungsfaktoren sind Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen, finanzielle Probleme oder durch die ständige Sorge um die Zukunft entstehen.

Was kannst du also tun, um deine Schmerzen zu bekämpfen? Zuerst einmal musst du auf deinen Körper und deine Gefühle hören.

Selbstfürsorge ist der Schlüssel. Das bedeutet, sich regelmäßig Pausen zu gönnen, gesund zu essen, genug zu schlafen und Aktivitäten zu finden, die uns Freude bereiten.

Außerdem solltest du lernen, deine Grenzen zu akzeptieren und auch mal Nein zu sagen, wenn du dich überlastet fühlst.

Es ist wichtig, auf dich selbst zu achten und rechtzeitig einzugreifen, um ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Diagnostik: Wie wird ein Burnout festgestellt?

Wenn du dich erschöpft und ausgebrannt fühlst, wende dich an deine Hausärztin oder deinen Hausarzt. So wird ein Burnout früh erkannt und du hast die Chance rechtzeitig mit einer für dich geeigneten Therapie zu beginnen. Bislang handelt es sich beim Burnout-Syndrom keine anerkannte Definition, was eine eindeutige Diagnose erschwerte.

In der internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (kurz: ICD-11), die am 01.01.2022 in Kraft trat, ist der Begriff Burnout erstmalig näher definiert und dadurch nun klarer von anderen Erkrankungen abgegrenzt. 

Um eine Diagnose stellen zu können, muss das ärztliche Fachpersonal zunächst deine Krankengeschichte kennenlernen. Auch um so körperliche Erkrankungen auszuschließen. Dafür ist ein ausführliches Gespräch notwendig, in dem es um deine Beschwerden geht, seit wann diese bestehen und ob sie mit privaten und/ oder beruflichen Umständen zusammenhängen.

Gibt es Burnout als Diagnose?

Bislang wurde aus Mangel einer eigenen ICD-10 Diagnose Burn-out unter der Diagnosegruppe Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ kodiert. In der überarbeiteten ICD-11 Version, die ab dem 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, wird Burn-out jedoch eindeutiger als Syndrom aufgrund von “Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann” definiert. (Quelle: Statista)

Ist Burnout eine anerkannte Krankheit?

Hierzu schrieb Rechtsanwalt Stephan Schneider, Fachanwalt für Versicherungsrecht, auf seiner Webseite folgendes:

“Die Meldungen vieler Tageszeitungen und von Nachrichtendiensten zur neuen Reglung im ICD-11 war nicht korrekt. Burnout ist wird auch in Zukunft nicht als Krankheit anerkannt, aber deutlich als die Gesundheit beeinflussendes Syndrom beschrieben.

Die Klassifizierung von Burnout als eigene Krankheit bereitet einige Schwierigkeiten. So hat die deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in 2012 in einem Positionspapier Stellung genommen. Die Fachärzte wiesen in dieser Stellungnahme darauf hin, dass es keine einheitliche Definition von Burnout gäbe und der Begriff sehr diffus sei.”

(Wortwörtliches Zitat übernommen aus dieser Quelle).

Welcher Arzt für bei Erschöpfung?

Am einfachsten gehst du zu der Hauspraxis deines Vertrauens, wo sie dich und deine (Kranken-)Geschichte gut kennen. Hier besprichst du dein Beschwerdebild, wie es dir geht und von dort aus kannst du weiterverwiesen werden, wenn es nötig sein sollte.

Überlastungssyndrom: was dem Arzt sagen

Ein offenes und ehrliches Gespräch mit deinem Arzt ist wirklich der erste Schritt auf dem Weg zur Genesung. Nur wenn du deine Situation klar schilderst, kann er dir die notwendige Unterstützung bieten.

Wichtig: Verschweige keine Symptome und verstelle dich nicht. Nur mit einem umfassenden Bild deiner Situation kann dein Arzt die richtige Diagnose stellen, organische Ursachen ausschließen und eine für dich passende Therapie einleiten.

Er braucht auch vielleicht ergänzende Informationen wie:

  • Ursachen des Burnout: Erkläre deiner Ärztin mögliche Auslöser im privaten oder beruflichen Umfeld.
  • Berufliche Situation: schildere deine Arbeitsbedingungen, Stressfaktoren und etwaige Konflikte.
  • Bisherige Maßnahmen: Welche Schritte hast du bereits unternommen, um den Beschwerden entgegenzuwirken?

Tipp: Notiere dir deine psychischen und körperlichen Symptome und Fragen vor dem Arztgespräch, um nichts zu vergessen.

Wird man bei Burnout krankgeschrieben?

In der Regel erfolgt eine Krankschreibung nicht ausschließlich aufgrund dieser Diagnose, sondern oft aufgrund zusätzlicher Faktoren wie Depressionen oder körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen.

Denn Ausgebranntsein wird medizinisch nicht als eigenständige Krankheit betrachtet, sondern als ein Zustand, der die Gesundheit beeinträchtigen kann. 
Was landläufig als Krankschreibung bekannt ist, wird eigentlich als Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bezeichnet. Du giltst als arbeitsunfähig, wenn du entweder

  • aufgrund einer Krankheit nicht in der Lage bist, deine derzeitige Tätigkeit auszuführen, oder
  • die Krankheit sogar noch schlimmer würde, wenn du weiterarbeitest oder
  • wenn die Fortsetzung der Arbeit aufgrund eines Krankheitszustands zu erwarten ist.

Laut Angaben der kassenärztlichen Bundesvereinigung kann eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch allein aufgrund der Diagnose Burnout ausgestellt werden, da es als Krankheitszustand betrachtet werden kann.

Burnout und Depression: Die Unterschiede verstehen

Die Abgrenzung zwischen beiden ist wichtig, da sie unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Wir haben hier ein paar Anhaltspunkte aus eigenem Erleben zusammengetragen, deine persönlichen Faktoren spielen auch eine Rolle. Bitte denke daran, dir ärztlichen Rat zu holen, den können wir dir hier nicht bieten.

Gemeinsamkeiten:

  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Beschwerden wie einschlafen, durchschlafen oder ausschlafen
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Unterschiede:

Depression:

  • Antriebsminderung
  • Interessenverlust
  • Gedrückte Stimmung/ depressiv
  • Vermindertes Selbstwertgefühl
  • Hoffnungslosigkeit
  • Schuldgefühle
  • Suizidgedanken
  • Negative Gedanken und Empfindungen in allen Lebensbereichen
  • Selten: Entfremdung von der Arbeit

Burnout:

  • Hauptursache: Überlastung im Beruf
  • Erschöpfung und Frustration im beruflichen Kontext
  • beruflicher oder außerberuflicher Stress
  • Entfremdung von der eigenen Arbeit
  • Zynismus und Verbitterung

Behandlung von Burnout

Du bist nicht allein, wenn du das Gefühl von ich-kann-nicht-mehr-alles-ist-zuviel erlebst. Die Erschöpfung, die damit einhergeht, kann überwältigend sein, aber es gibt Wege, sich zu erholen.

Zuerst, höre auf deinen Körper, rät Antje Busbach.

Nimm körperliche und psychische Warnsignale ernst: Müdigkeit und Niedergeschlagenheit, Schlafprobleme, Erschöpfung, emotionale Erschöpfung.

Der erste Schritt zur Behandlung ist Selbstreflexion. Identifiziere die Ursachen von Stress und Burnout – Überforderung, mangelnde Balance, unklare Grenzen?

Nimm dir Zeit für dich selbst. Pausen sind keine Schwäche, sondern ein notwendiger Schutzmechanismus. Etabliere klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Plane regelmäßige Erholungspausen ein, um Energie zu tanken.

Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Gefühle. Der Austausch kann entlastend sein und neue Perspektiven eröffnen.

Setze klare Ziele und fokussiere dich auf das Wesentliche. Menschen mit Burnout müssen lernen Nein zu sagen, wenn sie sich überlastet fühlen.

Bewegung und gesunde Ernährung sind Schlüsselelemente. Ein aktiver Lebensstil und ausgewogene Ernährung fördern körperliches und mentales Wohlbefinden.

Fokussiere dich auf Achtsamkeit und Stressbewältigung. Atemübungen, Meditation oder Yoga können dir helfen, den Geist zu beruhigen.

Professionelle Hilfe ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Ein Therapeut oder Coach kann dir helfen, Muster zu erkennen und gesündere Gewohnheiten zu entwickeln.

Als letztes: Es ist behandelbar.

Allerdings passt nicht „jeder Schlüssel auf jedes Schloss“. Es gilt jetzt dein ganz eigenes Rezept zu kreieren. Mit Selbstfürsorge, Unterstützung und klaren Veränderungen im Lebensstil kannst du den Weg zur Erholung einschlagen.

Du verdienst es, wieder Freude und Erfüllung zu empfinden.

Die 6 Phasen des Burnout

Manchmal findest du auch 9 oder 12 Phasen, Betroffene fühlen sie unterschiedlich. Hier schildern wir die Phasen, die wir alle durchlaufen, um wieder zurück in ein glückliches Leben zu finden. Du durchläufst sie in deinem eigenen Tempo, um mitten im Sturm wieder zur Ruhe zu kommen:

Schritt 1: Gesteh dir das Problem ein. Der Heilungsprozess beginnt, wenn du erkennst, dass ein solcher notwendig ist. Setze dich hin und überlege, was dir derartig die Kraft nimmt und erschöpft, dass du dich ausgebrannt fühlst.

Schritt 2: Nimm dir eine Auszeit. Eine berufliche Auszeit kann sofortige Entlastung bringen und Körper sowie Geist die dringend benötigte Zeit geben, um den Druck abzubauen und neue Energie zu tanken.

Schritt 3: Fokus auf dich und dein Wohlergehen. In Zeiten von beruflichem Stress ist es besonders wichtig, den Fokus auf dein eigenes Wohlbefinden zu lenken, anstatt nur auf deine berufliche Leistung zu achten.

Schritt 4: Überdenke deine persönlichen Werte. Erinnere dich daran, warum du deinen Beruf gewählt hast und was deine Lebensziele sind, indem du über deine persönlichen Werte nachdenkst.

Schritt 5: Erkunde neue Möglichkeiten. Wenn deine aktuellen Verpflichtungen dich mehr belasten als erfüllen, ist es vielleicht an der Zeit, deine berufliche Alternativen zu prüfen, die besser zu deiner Lebensweise passen.

Schritt 6: Leite Veränderungen ein. Diese Diagnose erfordert oft Veränderungen im Leben, um mental und körperlich wieder zu Kräften zu kommen. Obwohl Veränderungen beängstigend sein können, sind sie entscheidend für deine Genesung und dein Wohlbefinden.

Kann das wieder kommen?

Ja, wenn du wieder in deine alten Verhaltensmuster zurückfällst und deine Bedürfnisse ignorierst, ist das möglich. Wichtig ist, dass du deine Strategien, wie du mit Stress und Überlastung umgehst, beibehältst. Vielleicht merkst du auch, dass sich etwas nicht mehr stimmig anfühlt und du es für dich anpassen musst.

Unsere Empfehlung ist: Tu das unbedingt und höre auf dich, statt es zu ignorieren.

Ja, wir wissen auch, dass das schwierig und herausfordernd sein kann im Alltag.

Wann kommt die Kraft zurück?

Burnout – ein Wort, das wie ein Echo in vielen Köpfen widerhallt. Es hat so viele Gesichter und wirkt sich auf jeden von uns unterschiedlich aus. Als jemand, der tagtäglich mit Kunden arbeitet, sehe ich die Auswirkungen von Burnout hautnah, erzählt Melanie Lohmann. Doch die Frage, die oft gestellt wird, ist:

Wann kehrt die Kraft zurück?

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Weg individuell ist und Zeit braucht. Aber es gibt Schritte, die du ergreifen kannst, um deine Energie zurückzugewinnen.

Zunächst einmal: Erlaube dir, zu pausieren.

Das mag einfacher gesagt als getan sein, aber es ist unerlässlich. Nimm dir Zeit, um dich zu erholen und wieder aufzutanken. Mach Dinge, die dir Freude bereiten und dich entspannen.

Dann ist es wichtig, Hilfe anzunehmen. Sei es von Freunden, Familie oder professionellen Therapeuten, Psychotherapeuten, Ärzten oder Beratern, wie mir.

Du musst nicht alleine kämpfen.

Es ist keine Schwäche, Unterstützung zu suchen – im Gegenteil, es zeigt Stärke.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Selbstreflexion.

Nimm dir Zeit, um über die Ursachen deiner Energielosigkeit nachzudenken.

  • War es Überarbeitung?
  • Perfektionismus?
  • Unklare Grenzen?

Ich weiß, dass es weh tun kann, aber du solltest ehrlich hinsehen.

Achte auch auf deine körperliche Gesundheit. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind entscheidend, um deine Energie zu steigern und deine mentale Gesundheit zu unterstützen.

Und schließlich, sei geduldig mit dir selbst. Der Weg zurück in deine Kraft ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Es wird Höhen und Tiefen geben, aber halte durch. Du bist stärker, als du denkst.

Burnout ist ein ernstes Thema, aber es ist nicht unmöglich, die Kraft zurückzuerlangen. Wenn du dir Zeit nimmst, Hilfe annimmst, reflektierst und auf deine Gesundheit achtest, kannst du nach und nach deine Kraft zu dir zurück holen!

Bleib stark und glaube an dich.

21 Tipps: Was tun, wenn man ein Burnout hat?

Die Diagnose kann deine Welt aus den Fugen geraten lassen. In diesem Moment stellst du dir vielleicht die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte, besonders wenn du vorher doch scheinbar ganz normal funktioniert hast. 

Es ist schwierig, sich selbst einzugestehen, dass schon lange etwas nicht gestimmt hat.

Hier mein Tipp: Halte inne, reflektiere ehrlich, ohne die Situation zu beschönigen oder zu dramatisieren. Wenn du es noch nicht ganz glauben kannst, dass du wirklich einen Burnout hast, hilft es dir vielleicht, viel darüber zu lesen und selbst zu recherchieren. 

Du findest zahlreiche Bücher, Podcasts und Videos online, die sich mit dem Erschöpfungssyndrom und seelischer Gesundheit im Allgemeinen befassen. Es ist nichts, wofür du dich schämen musst – auch wenn viele Betroffene dieses Gefühl kennen. 

Bitte dein soziales Umfeld um Hilfe und sorge dafür, dass du in Ruhe wieder gesund werden kannst. Überlege, was du dafür benötigst: Reduziere deine Arbeitsbelastung und lerne klare Grenzen zu setzen. Eine Krankschreibung unterstützt dich, damit du dir nun selbst Priorität einräumen kannst. 

Überlege in Ruhe, in welcher Form du Unterstützung suchen kannst, zum Beispiel in Form einer Therapie und / oder einer Selbsthilfegruppe. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr wertvoll sein und dir zeigen, dass du nicht allein bist. Es ist nicht nur okay, sondern in meinen Augen ganz im Gegenteil ein Zeichen von Stärke, jetzt Hilfe anzunehmen, meint Jasmin Lotter.

  1. Gönn dir Ruhe und nimm dir Zeit für dich selbst.
  2. Sprich offen über deine Gefühle und Sorgen mit Freunden oder Familie.
  3. Suche professionelle Hilfe bei einem Therapeuten oder Coach.
  4. Lerne, deine Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
  5. Mache regelmäßig Pausen und achte auf deine Bedürfnisse.
  6. Entdecke Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga.
  7. Betreibe regelmäßig Sport, um Stress abzubauen.
  8. Schlafe ausreichend und achte auf einen gesunden Schlaf.
  9. Plane bewusst Auszeiten und Freizeitaktivitäten ein.
  10. Setze klare Prioritäten und delegiere Aufgaben, wenn nötig.
  11. Halte ein Tagebuch, um deine Gedanken und Gefühle zu reflektieren.
  12. Ernähre dich gesund und ausgewogen, um deinen Körper zu stärken.
  13. Vermeide übermäßigen Konsum von Kaffee, Alkohol oder anderen stimulierenden Substanzen.
  14. Pflege deine sozialen Beziehungen und suche den Austausch mit anderen.
  15. Entwickle Strategien zur Stressbewältigung, wie z.B. Atemübungen oder progressive Muskelentspannung.
  16. Nimm dir Zeit für Hobbys und Aktivitäten, die dir Freude bereiten.
  17. Sei geduldig mit dir selbst und akzeptiere, dass Genesung Zeit braucht.
  18. Setze klare Ziele und belohne dich für erreichte Fortschritte.
  19. Schaffe eine positive Arbeitsumgebung und reduziere Stressfaktoren, wo möglich.
  20. Fokussiere dich auf das Hier und Jetzt und praktiziere Achtsamkeit.
  21. Erlaube dir, um Hilfe zu bitten und Unterstützung anzunehmen, wenn du sie benötigst.

Denke daran, wir alle anders sind und nicht alle Tipps für jeden gleichermaßen geeignet sind. Probiere verschiedene Strategien aus und finde heraus, was am besten für dich funktioniert.

Burnout: was tun als Arbeitnehmerin?

Manchmal bemerken wir erst, dass die Arbeitslast zu hoch war, wenn wir schon völlig erschöpft sind…. Kommt dir das bekannt vor?
Hier kommen einige Vorschläge, wie du als Arbeitnehmerin mit der Situation Burnout umgehen kannst:

  1. Gespräch suchen: Rede mit deinem Vorgesetzten über deine Situation. Eine offene Kommunikation kann Lösungsansätze wie eine Neuverteilung der Arbeitslast bieten.
  2. Pausenzeiten beachten und Pausen einlegen: Wichtig sind regelmäßige Pausen während des Arbeitstages. Kurze Spaziergänge oder Entspannungsübungen können helfen. Reflektiere gezielt deine Tage und suche nach möglichen Zeitfenstern, um dich zu erholen.
  3. Work-Life-Balance achten: Versuche ein Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben zu finden, um Stress abzubauen. Lerne es, Prioritäten zu setzen und danach zu handeln.
  4. Professionelle Hilfe: Ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Coach kann neue Perspektiven eröffnen und neue Lösungs-Strategien vermitteln.
  5. Netzwerk aktivieren: Tausche dich mit Kollegen aus, suche Unterstützung in deinem sozialen Umfeld.
  6. Mitgefühl: Verurteile dich nicht, sei liebevoll mit dir und zu dir. ‘Es ist ok’ ist ein Mantra, dass dir jetzt helfen kann. Es ist ok, sich auszuruhen. Es ist ok, wenn der Haushalt mal wartet. Es ist ok, jetzt Feierabend zu machen.

Es ist wichtig, dass dein Arbeitgeber ein gesundes Arbeitsumfeld fördert  und dich oder Kollegen bei den ersten Anzeichen von Burnout unterstützt. Suche das Gespräch und versucht gemeinsam Lösungen zu finden.

Burnout: wer zahlt das Gehalt?

Wenn du arbeitsunfähig bist, muss dein Arbeitgeber zunächst bis zu 6 Wochen lang dein Gehalt weiterzahlen. Danach kannst du bei längerer Krankheitsdauer Krankengeld bei deiner Krankenkasse beantragen. Bitte achte auf die Fristen und schau in deinen Arbeitsvertrag bzw. erfrage es rechtzeitig bei deiner Krankenkasse.

Welche Berufe sind besonders Burnout gefährdet?

Mit 516,7 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 Mitglieder entfielen im Jahr 2022 die meisten Burn-out-Krankheitstage auf Berufe in der Aufsichts- und Führungskräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege. Zusammen mit Berufen im Dialogmarketing und in der Sonder- und Sozialpädagogik gehört dieses Berufsfeld zum wiederholten Male zu den Burn-out anfälligsten Berufsgruppen.

Der Wert liegt dabei mehr als dreimal so hoch wie der Durchschnitt unter AOK-Mitgliedern. Auch die Diagnosehäufigkeit hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht:

wurde im Jahr 2005 durchschnittlich ein Fall von Burn-out je 1.000 Mitglieder diagnostiziert, waren es 2022 bereits 6,8 AU-Fälle.

burn out erkrankungen im jahr 2022 statista
Berufsgruppen mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Burn-out-Erkrankungen im Jahr 2022

Nach Angaben der der AOK hat sich die Krankheitslast aufgrund von Burn-out-Diagnosen in den letzten fünfzehn Jahren vervielfacht. In der Forschung wird Burn-out immer wieder mit einer hohen Belastung in Arbeit und Privatleben in Verbindung gebracht.

Vor allem Berufsgruppen mit hoher sozialer Interaktion sind von Burn-out-Erkrankungen betroffen. So ist es wenig verwunderlich, dass neben Berufen in der Sozial- und Sonderpädagogik auch Berufe im Dialogmarketing und Verbtrieb stark betroffen sind.

Warum Ausgebranntsein in sozialen Berufen besonders häufig auftritt

Obwohl das in allen Berufsgruppen und Hierarchieebenen vorkommen kann, ist die Gefährdung in sozialen Berufen deutlich erhöht (vgl. Ergebnisse einer Repräsentativerhebung von Prof. Dr. Alfons Hollederer)

Lehrer zum Beispiel erreichen oft nicht das Pensionsalter, sondern scheiden krankheitsbedingt aus dem Beruf aus oder gehen deshalb in Frühpensionierung.

Ähnlich stark betroffen sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen (Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger), in der Altenpflege, in Behinderteneinrichtungen, Psychologen und Sozialarbeiter.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

1. Hohe emotionale Belastung:

  • Ständiger Kontakt mit Menschen in schwierigen Situationen
  • Konfrontation mit Leid, Trauer und Schmerz
  • Emotionale Anteilnahme und Empathie

2. Permanente Überlastung:

  • Hoher Zeitdruck und Termindruck
  • Personalmangel und fehlende Ressourcen
  • Viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten

3. Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung:

  • Niedrige Bezahlung
  • Schlechte Arbeitsbedingungen
  • Geringes Ansehen in der Gesellschaft

4. Idealistische Berufserwartungen:

  • Hohe intrinsische Motivation und Helfersyndrom
  • Unerfüllbare Erwartungen an sich selbst und die eigene Arbeit
  • Frustration durch die Diskrepanz zwischen Ideal und Realität

Die Kombination dieser Faktoren kann in einen Teufelskreis aus Stress, Erschöpfung und Energielosigkeit führen.

Woran erkennt man Burnout bei Kollegen?

Burnout äußert sich häufig in einer Reihe von physischen und psychischen Symptomen im Alltag. Achte auf folgende typische Symptome wie:

  • Chronische Erschöpfung: Ständige Müdigkeit, auch nach Pausen oder Wochenenden.
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Nachlassende Konzentration, verringerte Initiative und Phantasie, Produktivität, die Fehlerhäufigkeit nimmt zu.
  • Emotionale Veränderungen: Reizbarkeit, Zynismus oder eine negative Einstellung zur Arbeit.
  • Sozialer Rückzug: Wenig Interesse an sozialen Kontakten, wie gemeinsame Pausen.
  • Psychosomatische Beschwerden: Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Schlafstörungen.

Fallen dir weitere Symptome bei deiner Kollegin auf, ist es wichtig dass du gut überlegst, wie gut eurer Vertrauensverhältnis zueinander ist.

  • Möchtest du ein Gespräch mit ihr führen?
  • Wenn ja, was ist deine Intention?
  • Was möchtest du für sie, für euch, für dich erreichen?

Es ist wichtig, mit Mitgefühl und Verständnis mit dem anderem umzugehen, damit ihr eine gute Lösung finden könnt.

Mütter-Burnout: Hilfe – Mama kann nicht mehr – Tipps

Menschen wurden 2020 mit Burnout krankgeschrieben
Millionen Fehltage im Jahr 2020
%
der Arbeitnehmenden fühlen sich ausgebrannt (Ende 2022)

Burnout und Mobbing: Eine gefährliche Spirale

Auf den ersten Blick scheinen sie wenig gemein zu haben, berichtet Victoria Grünewald. Doch ich habe beide erlebt und festgestellt, dass sie sich sehr ähneln. Oft führt Mobbing zu Burnout oder umgekehrt, wodurch sich ein Teufelskreis bildet, den ich durchbrechen möchte.

Mein eigener Burnout resultierte aus langanhaltender emotionaler Überforderung in der häuslichen Pflege Angehöriger. Meine Hingabe war groß, aber ich vernachlässigte meine eigenen Bedürfnisse, leistete immer mehr und unterdrückte Konflikte. Ich zog mich zurück, änderte mein Verhalten und wurde überempfindlich. Von der lebensfrohen, freundlichen Person die ich bin, war kaum mehr etwas zu spüren und ich erkrankte selbst.

Das erinnerte mich stark an ein weiteres Phänomen, dem ich schon begegnen musste: Mobbing im Arbeitsleben. Gemobbte Menschen versuchen, immer mehr zu leisten und ihre Leistung zu beweisen, vernachlässigen sich und ihre Bedürfnisse, ändern ihr Verhalten, ziehen sich zurück und werden überempfindlich. Die Spirale führt zu körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen und letztendlich zur völligen Erschöpfung.

Wie ich diesen Kreislauf durchbrochen habe und wie ich heute Menschen die in dieser Spirale gefangen sind auf ihrem Weg zurück in ein Selbstbestimmtes Leben begleite erfährst du im Kongress.

Wie beuge ich einem Burnout vor?

Um einen Burnout vorzubeugen, ist es wichtig, dass du auf dich selbst achtest und deine Bedürfnisse ernst nimmst.

Achte darauf, genügend Zeit für Entspannung und Erholung einzuplanen.

Setze klare Grenzen, sowohl in der Arbeit als auch im Privatleben, um ein zuvielzu vermeiden.

Pausen sind entscheidend, um deine Energie aufzuladen und Stress abzubauen. Nutze diese Pausen effektiv, um dich zu regenerieren. Regelmäßige Bewegung und Sport können dir dabei helfen, Stress abzubauen und deine Stimmung zu verbessern.

Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls wichtig für deine körperliche und mentale Gesundheit. Achte also darauf, ausgewogen zu essen und genügend Flüssigkeit zu dir zu nehmen.

Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Burnout – sorge für ausreichend erholsamen Schlaf und ein wohltuendes Schlafumfeld.

Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Atemübungen können dir helfen, mit stressigen Situationen besser umzugehen.

Suche dir Unterstützung bei Freunden, Familie oder einem Therapeuten/ Coach, wenn du überfordert bist und alleine nicht mehr weiter weißt. Du darfst nach Hilfe fragen.

Nimm dir Zeit für Selbstfürsorge und schaffe Raum und Zeit für Dinge, die dir Freude bereiten. Vermeide es, dich ständig zu überfordern und lerne, auf dein Bauchgefühl zu hören.

Indem du auf dich selbst achtest und rechtzeitig gegensteuerst, kannst du einen Burnout effektiv vorbeugen. Leuchten anstatt Ausbrennen ist die Devise.

Welches Chakra bei Burnout?

Chakren sind Energien, die durch unseren Körper fließen und Auswirkungen auf unsere Emotionen und Gefühle haben, erklärt Friede Hofmann. Laut der alten hinduistischen Theorie, haben sie einen besonders hohen Stellenwert im Leben und sind tatsächlich wichtiger als wir glauben. Den 7 Hauptchakren sind Organe, Emotionen und Lebensbereiche zugeordnet. Ist das Chakra in Balance, so befinden wir uns in keinem Extrem – egal ob mental, körperlich oder spirituell, sondern in einem ausgeglichenen Bewusstseinszustand, körperlicher Gesundheit und lebensnaher Spiritualität.

Bei einem Burnout, kann man sagen, dass mindestens ein Chakra so sehr aus der Balance ist, dass wir uns über eine längere Zeit in extremen körperlichen, mentalen oder spirituellen Zuständen aufhalten.

Aus ihrer Arbeit mit den Chakren, weiß Friede Hofmann, dass vor allem bei Frauen das unbalancierte Solar Plexus Chakra der Auslöser für ein Burnout sein kann.

Das Solar Plexus Chakra steht für das “Ich” Bewusstsein, für Grenzen, den eigen Weg gehen, mutig sein, Durch- und Umsetzungskraft, Zielstrebigkeit und Kampf. Insgesamt alles männliche Attribute, dem Yang zugeordnet. Organisch befindet sich der Nervenknotenpunkt im Bereich des oberen Bauches.

In unserer westlichen Welt, sind das alles Attribute, die angesehen sind und mit Karriere assoziiert sind. Wenn du als Frau weiterkommen willst, kultivierst du diese Fähigkeiten im beruflichen und auch im Privaten.

Zum Yang gehört aber auch das Yin im Leben, um im Gleichgewicht zu sein. Und genau hier liegt auch der Schlüssel für ein ausbalanciertes Solar Plexus.

Das Sakral Chakra, im Bereich des Beckens, steht für Weiblichkeit, Wildheit, Kreativität, Sexualität, im Fluss des Lebens sein und gesunde Emotionalität.

Viele Frauen mit Vorboten eines Burnouts wie Erschöpfung und Verdauungsprobleme, leben ihr Sakral Chakra nicht.

Wenn die eigene Kreativität nicht gelebt wird und nur noch funktioniert wird, dann manifestiert sich dieser Zustand auch in den geistigen Ebenen der oberen Chakren. Das Herzchakra ist blockiert und das Kronenchakra erhält keine Energie mehr. Die Bedeutung und Ausrichtung deines Lebens fehlt: Schlafstörungen und Depression sind die Folge.

Beim Burnout leidet die Partnerschaft

Wenn du gerade mittendrin steckst – und sich alles gerade ohnehin schwer für dich anfühlt, kann das auch Einfluss auf deine Beziehung haben. Der Spruch „geteiltes Leid ist halbes Leid“ ist leider ein Trugschluss.

Oftmals ist genau das Gegenteil der Fall:

„Geteiltes Leid wird doppeltes Leid“

und am Ende fühlt ihr euch beide beschwert und erschöpft.

Wie kannst du das verhindern, denn schließlich bedeutet Liebe sicher auch füreinander da zu sein, wenn einer in Not ist?

Deine Beziehung kann aber dann in eine gefährliche Schräglage kommen, wenn dein Partner sich (vielleicht auch unbewusst) zu deinem Retter oder gar Therapeuten ernennt. Er nimmt dir fortan alles ab, will dich schonen und gibt sich größte Mühe, es dir recht zu machen. Das hilft Dir sogar eine Zeit lang, aber dann bemerkst du vielleicht erste Veränderungen in seinem Verhalten.

Ihr geht mit einem Mal anders miteinander um, und hin und wieder registrierst du, dass er unzufrieden oder genervt ist.

Was ist passiert?

Eure ursprüngliche Augenhöhe hat sich verändert und der Ausgleich von geben und nehmen fehlt wohlmöglich. Wie du beim Burnout verhinderst, ist naheliegend:

Eine gesunde Abgrenzung und gute Kommunikation bewahren euch davor, in diese „Kümmerungsfalle“ zu tappen. Gute Selbstfürsorge und deine Eigenverantwortung können sein übermäßiges Kümmern ersetzen.

Das bedeutet, wir können uns nachhaltig nur selbst helfen, aber dabei wäre Unterstützung toll und hilfreich. In wertschätzenden Gesprächen, in denen die Augenhöhe gewahrt bleibt, kannst du klar formulieren, was du dir für diese Zeit deiner Krise von deinem Partner wünschst:

  • Wo kann er die Schulter zum Anlehnen sein, die du brauchst, um aus deiner eigenen Kraft deine Themen anzugehen?
  • Welchen Beitrag könnte er leisten, um dir hilfreiche Rückendeckung zu geben?

Hilfe zur Selbsthilfe ist das, was Partner einander bieten können. Auf diese Weise wird deine Krise nicht zur Beziehungskrise, sondern kann vielmehr mit Hilfe der „Kraftquelle Partnerschaft erfolgreich von dir überwunden werden.

Burnout und Ernährung

Ausgebranntsein hat viele Ursachen: sie können u.a. die Folge von Überforderung oder innerpsychischer Konflikte sein. Und sie gehen in der Regel einher mit Störungen der Gehirnfunktion durch mangelnde Boten- und Vitalstoffe.

Einen beginnenden Burnout erkennst du an Antriebsarmut, innerer Unruhe und Schlafstörungen, sowie an verminderter Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit.

Deshalb solltest du überprüfen, wie du krankmachende Lebensumstände verändern kannst. Und etwas, woran du vielleicht noch nicht gedacht hast: eine Umstellung deiner Ernährung kann dich dabei unterstützen, wieder Kraft und Antrieb für deinen Alltag zu gewinnen.
Auch hängt die Gesundheit deiner Psyche und deines Nervensystems stark von der Gesundheit deines Darms ab. Deine Darmbakterien produzieren Vitamine, Fettsäuren und Serotonin.
Hier kannst du mit einer gezielten Darmsanierung Abhilfe schaffen.

Die Botenstoffe für dein Gehirn können nur gebildet werden, wenn du genügend Bio-Aktivstoffe durch eine tägliche Ernährung zu dir nimmst. Deswegen sind ausreichend dunkelbuntes Gemüse und Obst (in Bioqualität), Vollkornprodukte und gesunde Fette essenziell für deine gute Versorgung. Diese Biostoffe verhindern im Gehirn den Abbau des Hippocampus, der für Stress, Stimmung, Konzentration usw. zuständig ist.

Eine vitalstoffreiche Ernährung allein ist jedoch häufig nicht ausreichend, weil dein Körper in Stress-Situationen noch mehr Energie benötigt als im gesunden Zustand.

Untersuchungen zeigen, dass vielen psychischen Veränderungen ein Vitalstoffmangel zugrunde liegt, insbesondere ein Mangel an Vitamin C und E, den B-Vitaminen und Biotin kann deine Stimmung und Leistung verschlechtern.

Umgekehrt belegen andere Studien, dass du dich insbesondere durch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Folsäure und einem Vitamin-B-Komplex sehr gut auf dem Weg aus dem Burnout unterstützen kannst. Ebenso kannst du auf hochwertige Multivitamin-Mineralprodukte zurückgreifen.

Fazit

Es ist entscheidend, auf die Signale deines Körpers und deiner Psyche zu achten, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, die dir helfen, ein Burnout zu verhindern oder zu überwinden.

Sei es die eigenen Grenzen (an-)erkennen, Hilfe holen oder dir etwas Gutes tun – jeder kleine Schritt ist wichtig. Indem du dich bewusst mit dem Thema Burnout auseinandersetzt und aktiv wirst, verbesserst du deine Gesundheit und hilfst auch anderen in deinem Umfeld dasselbe zu tun.

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